Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Wardruna: Skald (Review)

Artist:

Wardruna

Wardruna: Skald
Album:

Skald

Medium: CD/Download
Stil:

Folk

Label: By Norse Music / Membran
Spieldauer: 50:04
Erschienen: 23.11.2018
Website: [Link]

Vor dem Hintergrund, dass WARDRUNA im Grunde schon immer eher ein Happening waren, statt klassische Alben mit Liedern zu veröffentlichen, ergibt es für Mainman Einar Selvik Sinn, einen Live-Mitschnitt herauszubringen, der das in den Mittelpunkt rückt, worauf es bei der norwegischen Formation eigentlich ankommt: die Intensität des Augenblicks, das nur schwer reproduzierbare Feeling einer Performance, die fester als bei herkömmlichen Bands an die jeweilige Umgebungssituation gekoppelt ist.

"Skald" kann deshalb auch nur eine Variante dessen sein, was der Multi-Instrumentalist und Dichter im Lauf der Jahre an minimalistischen Kompositionen angehäuft hat. Einmal mehr mit archaischen Instrumenten "bewaffnet" zeigt sich der Barde im wahrsten Sinn des Wortes quasi nackt, und Iver Sandøy hat die durchweg fragil zarten, aber dennoch dynamischen Stücke, wie beispielsweise das intensive „Voluspá“, mit sehr viel Feingefühl im heimischen Bergen aufgenommen und eingefangen.

So kommt es, dass man sich dem Künstler als Hörer ganz nahe fühlt. Das reduzierte Klangbild steht WARDRUNA mindestens genauso gut wie die oft dröhnende Opulenz, die sie im allgemeinen "Tagesgeschäft" zur Diskussion stellen. Wer Einars Solo-Auftritte und Lesungen kennt, kann sich vorstellen, was ihn auf "Skald" erwartet, und dachte vermutlich bereits zu einem früheren Zeitpunkt, die Stimmung bzw. das Material dieser Events müsse auf breiter Ebene zugänglich gemacht werden.

Selbst 'Sonatorrek', ein 16-minütiges Rezitativ nur für Solostimme, vermittelt den urigen Minimalismus der frühen Tenhi oder des ersten Byrdi-Albums. Laut Selvik wurde bei der Produktion nicht auf Perfektion abgezielt, aber unfertig wirkt absolut nichts auf "Skald"; es ist ein Erlebnis und Folk in einer so ursprünglichen Form, wie ihn nicht einmal die "normalen" WARDRUNA jederzeit darbieten.

FAZIT: "Skald" ähnelt einem klassischen Liedermacher-Album, bloß dass es aus dem skandinavischen Kulturkreis kommt und auf nordischer Mythologie gründet. Für seine Beschaffenheit gilt jedoch das Gleiche: Einar Selvik hat mit der Zeit viele Stücke geschrieben, die hervorragend am Lagerfeuer funktionieren würden, und auf dieser Scheibe bekommt man sie in gebündelter Form im Rahmen im Studio mitgeschnittener Stegreif-Aufführungen serviert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4434x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Vardlokk
  • Skald
  • Ein sat hon uti
  • Voluspá (skaldic version)
  • Fehu (skaldic version)
  • Vindavla
  • Ormagardskvedi
  • Gravbakkjen
  • Sonatorrek
  • Helvegen (skaldic version)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!